Start in die neue Fahrradsaison
Die grünen Triebe wachsen und mit ihnen die Lust, endlich wieder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Damit der geliebte Drahtesel nach dem Winter wieder eine echte Alternative zum Auto oder ÖPNV ist, sollte er einen gründlichen Frühjahrscheck erhalten.
Um das Fahrrad fit für den Frühling und Sommer zu machen, sollten Radfahrerinnen und Radfahrer ihr Rad zur Inspektion in eine Fachwerkstatt bringen oder die wichtigsten Funktionen selber überprüfen.
Wir liefern Ihnen die Checkliste mit den wichtigsten Tipps, für einen sicheren Start in die Fahrradsaison.
Frühjahrs-Check für's Fahrrad
Gerade das vergangene Jahr hat dem Fahrradhandel einen Boom beschert. So wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 5,04 Millionen Fahrräder verkauft, das sind rund 17 Prozent mehr als 2019.
Gefragt waren Räder aus allen Segmenten – vom E‑Bike bis zum Kinderrad, vom City-Rad bis zum Mountainbike. Der Umsatz im deutschen Zweiradhandel stieg 2020 um 61 Prozent auf 6,44 Milliarden Euro.
Kein Wunder, denn das Fahrrad ist ein praktisches und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, mit dem Sie dem Alltag davonfahren, während sich Fettpölsterchen dünne machen. Doch bevor Sie sich auf den Sattel schwingen, steht der Frühjahrscheck für´s Fahrrad an.
Rahmen und Gabel
Überprüfen Sie Rahmen und Gabel auf Risse und andere Beschädigungen oder ob diese sich verzogen haben. Sie müssen dann unbedingt ausgetauscht werden!
Federgabeln sind aufgrund ihres komplizierten Innenlebens ein Fall für den Fachmann. Tritt bei ölgedämpften Federgabeln Öl aus, sollten die Dichtungen getauscht werden.
Räder und Radlager
Lassen sich die Laufräder nicht einwandfrei drehen oder haben sie eine „Acht“, empfiehlt sich der Gang zum Fachhandel. Meistens lässt sich das Problem mit dem Speichenschlüssel beheben.
Ist die Felge jedoch verbogen, muss sie ausgewechselt werden.
Kontrollieren Sie auch das Lagerspiel: Nehmen Sie dazu die Felge zwischen Daumen und Zeigefinger und bewegen Sie das Laufrad hin und her. Macht es einen wackeligen Eindruck, stellen Sie das Achslager nach.
Auftakt zu unserem TÜV NORD Wohnmobil-Ratgeber
Kennen Sie schon unsere neue Informationsserie zum Thema "Wohnmobil"? Wir starten mit den Informationen zum Thema Wohnmobil-Typen. Dabei stellen wir die unterschiedlichen Arten von Wohnmobiltypen vor und halten eine TÜV NORD-Checkliste für Sie bereit, bei der Sie testen können, welches Wohnmobil am besten zu Ihnen passt.
Kette, Ritzel und Kettenblätter
Ketten sind starkem Verschleiß ausgesetzt. Spätestens wenn die Kette knirscht oder quietscht, muss sie gereinigt und neu geschmiert werden.
Ölen Sie die Kette zunächst kräftig ein und ziehen Sie diese anschließend mit einem Lappen ordentlich ab. Ist die Kette sauber, wird sie erneut mit einem Schmiermittel eingefettet.
Fühlen Sie Ihrer Kette auf den Zahn: Sitzt sie nur noch auf den Spitzen des Zahnkranzes, muss sie ausgetauscht werden.
Kettenlänge checken
In regelmäßigen Abständen sollte die Längung der Kette überprüft werden. Dazu bietet der Fahrrad-Fachhandel spezielle Messlehren an.
Aufgrund der Belastung durch Antrieb und Schaltvorgänge dehnt sich jede Kette mit der Zeit. Entsprechend werden die Zähne an Ritzel und Kettenblättern ausgearbeitet.
Wartet man zu lange mit dem Tausch einer verschlissenen Kette, dann harmonieren die Zahnprofile nicht mehr mit einer neuen Kette: Sie springt bei Belastung über!
Checkt man jedoch die Kette regelmäßig auf Längung und tauscht sie aus, wenn die Messlehre Alarm schlägt, kann man den Tausch weiterer und teurer Antriebskomponenten hinauszögern.
Eine regelmäßig gepflegte Kette hält bis zu 3000 Kilometer durch.
Bremsen
Damit das Fahrrad schnell zum Stehen kommt, ist eine Überprüfung der Bremsanlage absolute Pflicht:
- Bei Felgenbremsen ist sehr leicht zu erkennen, ob die Bremsbeläge bereits hinüber sind oder noch ihren Zweck erfüllen: Wenn die Querrillen an den Bremsbelägen nicht mehr zu sehen sind, müssen diese ausgetauscht werden.
- Achten Sie auch auf den korrekten Sitz der Bremsbeläge: Sie sollten gleichmäßig auf der Felge aufliegen und dürfen nicht am Reifen scheuern.
- Wichtig ist auch, dass der Bremshebel schnell anspricht. Bewegt sich der Handhebel etwas schwer, hilft ein Tropfen Öl.
- Die Bowdenzüge dürfen weder Knicke aufweisen noch „ausgefranst“ sein. Defekte Züge sollten im Fachhandel ausgetauscht werden.
- Scheibenbremsen neigen nach langer Standzeit besonders zur Korrosion. Dadurch ist die Reaktion der Bremsen meist sehr heftig. Um daraus resultierende Stürze zu vermeiden, sollten die ersten Fahrten besonders vorsichtig durchgeführt werden. Prüfen Sie auch hier die ausreichende Stärke der Bremsbeläge.
Reifen
Sind die Lauffläche oder das Profil der Reifen abgefahren oder sind die Seitenwände spröde oder rissig, gönnen Sie sich ein Paar neue Reifen.
Je schmaler der Reifen, desto höher der Luftdruck: Ein Straßenreifen sollte mindestens 3,5 bar Luftdruck haben, ein Rennradreifen darf bis zu 9 bar haben.
Angaben zum Reifendruck finden Sie auf der Reifenflanke.
Beleuchtung
Seien Sie ein leuchtendes Vorbild: Überprüfen Sie Lampen und Dynamo auf ihre Funktionsfähigkeit und vergewissern Sie sich, dass die Kabel nirgendwo scheuern.
Funktioniert das Licht trotz guter Verkabelung nicht, ist in der Regel der Dynamo defekt. Ersetzen Sie defekte Reflektoren.
Batterieleuchten sind dagegen sehr wartungsfreundlich. Prüfen Sie die Batterien oder Akkus. Sind diese bereits ausgelaufen, unbedingt Lampe und Batterien über den Sondermüll entsorgen. Batterieflüssigkeit ist stark ätzend und sehr gefährlich. Falls die Stromspeicher noch in Ordnung sind, laden Sie sicherheitshalber nach.
Bei E-Bikes mit Beleuchtung durch den Akku sollten besonders die Kabel zwischen Beleuchtungseinheit und Akku überprüft werden. Weisen diese Beschädigungen auf, sind sie feucht geworden oder gibt es Rost an wichtigen Verbindungselementen?
Tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit einen Fahrradhelm.
E-Bike Akku
Neben dem Motor sind Akkus das Herzstück eines jeden E-Bikes oder Pedelecs. Sie sorgen für ausgedehnten Fahrspaß oder großen Frust, wenn die Batterie leer gefahren ist. Aus diesem Grund sollten Sie den Akku auch besonders aufmerksam behandeln.
Wurde ein E-Bike-Akku über längere Zeit nicht aufgeladen, kann es sein, dass er sich entladen hat. Stecken Sie ihn vor dem ersten Einsatz deshalb unbedingt an die Steckdose.
Wenn der E-Bike Akku schon älter ist und immer weniger Reichweite möglich ist, lohnt sich eventuell ein Ersatzakku. Insbesondere dann, wenn längere Touren geplant sind.
Fahrradträger
Nach dem Lockdown sehnen sich viele Menschen nach einem Tapetenwechsel und Abwechslung vom Alltag. Solange Übernachtungen noch nicht möglich sind, bietet sich ein Ausflug mit dem Auto an, um dann vor Ort die nähere Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden. Was liegt da näher, als das eigene Rad auf dem Autodach oder -heck mit zu nehmen. Um sicher ans Ziel zu kommen, sollten vor der Fahrt jedoch einige wichtige Punkte beachtet werden.
Gutachten für E-Bikes
Der Boom der Elektroräder ist weiterhin ungebrochen und erreichte mit 1,95 Millionen verkauften Exemplaren in 2020 erneut ein Rekordergebnis. Das bedeutet eine Wachstumsrate von 43,4 Prozent. Insgesamt 7,1 Millionen Pedelecs und S-Pedelecs sind mittlerweile in Deutschland unterwegs.
Preise von 2.500 Euro aufwärts sind bei „E-Bikes“ bereits Normalität und werden von qualitätsbewussten Kundinnen und Kunden bereitwillig bezahlt. Die Räder werden immer hochwertiger und zunehmend auch als echtes Verkehrsmittel und Autoalternative für Pendler eingesetzt. Die anhaltende Zunahme der Fahrräder bringt natürlich auch vermehrt Schäden oder gar Diebstähle mit sich, die durch ein spezielles Gutachten für E-Bikes bewertet werden müssen. Insbesondere wenn ein Haftpflichtschaden durch die gegnerische Versicherung geregelt wird, ist ein neutrales Gutachten erforderlich, da es fundierter und belastbarer ist, als ein einfacher Kostenvoranschlag eines Fahrrad-Fachhändlers.
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