09. Mai 2019
Warum alleine im Auto über die Straßen zockeln und dabei Verkehr und Umwelt strapazieren, wenn man sich auch mit anderen eine Fahrt zum eigenen Ziel teilen kann? Mit dieser Idee wollen Ridesharing-Anbieter den Stadtverkehr effizienter und nachhaltiger machen. In Berlin, Hannover oder Duisburg sind solche Shuttles bereits unterwegs. Gerade ist die VW-Tochter Moia mit hundert elektrischen Kleinbussen und großen Ambitionen in Hamburg gestartet. Wir haben uns die smarten Sammeltaxis einmal näher angeschaut.
Ein Taxi ist an der Hamburger Innenalster gerade nicht in Sicht. Doch die nächste Möglichkeit, von A nach B zu gelangen, ist nur einen Klick entfernt. Mit einem Tipp aufs Smartphone-Display ist die dafür nötige App aufgerufen, und kaum sind Start- und Zielort eingegeben, wird die angebotene Fahrt bestätigt. „Dein Moia kommt in 17 Minuten. Gehe in 13 Minuten los“, sagt die App. Wir machen uns auf den Weg.
© Marc CarrenaPer App nach B: Sind Start- und Zielpunkt eingegeben, sucht der Algorithmus das nächste Fahrzeug und die schnellste Route zum Ziel.
Moia, so nennt sich der Fahrdienst, mit dem die gleichnamige VW-Tochter Mitte April in Hamburg gestartet ist – mit großen Ambitionen. Mit Moia wolle der Volkswagen-Konzern zu einem der drei weltweit führenden Mobilitätsanbieter aufsteigen, hatte Moia-Chef Ole Harms das Ziel Ende 2016 bei der ersten Präsentation formuliert. Bis zum Jahr 2025 soll ein „substanzieller Teil des Konzern-Umsatzes mit dem neuen Geschäftsbereich erzielt werden“, so Harms. Möglich machen soll das ein Konzept, das wahlweise als „Ridesharing“ oder „On-Demand-Mobilität“ bezeichnet wird.
Die Idee dahinter ist eigentlich nicht neu: Sogenannte Rufbusse oder Sammeltaxis sorgen in strukturschwachen ländlichen Regionen bereits seit Jahren für flexiblere Mobilität und bessere Auslastung. Doch anders als ihre ruralen Vorbilder fahren die Moias mitten durch die Metropolen und lassen sich bequem per App ordern, statt telefonisch gerufen werden zu müssen. Und während dort ein menschlicher Disponent die Fahrtwünsche von Frau Schmitz und Herrn Huber koordiniert, verknüpft hier ein Algorithmus die Fahrtanfragen verschiedener Personen und soll so für jeden das nächste Fahrzeug und für alle die optimale Route finden. Auf diese Weise wollen Ridesharing-Dienste den Komfort und die Flexibilität des Privatautos mit der Effizienz des öffentlichen Nahverkehrs kombinieren. Mit einem Fahrpreis, der höher als das Busticket ist, aber spürbar günstiger als eine Taxifahrt. Das große Versprechen: Wer bequem mit dem Shuttle von A nach B kommt, lässt das eigene Auto stehen und entlastet damit Verkehr und Umwelt. Eine Million Privatautos in Europa und den USA will das VW-Mobilitätsunternehmen bis 2025 ersetzen, verspricht Moia-Chef Ole Harms. Sollten die smarten Shuttlebusse eines Tages autonom unterwegs sein, könnten sie sogar bis zu neun von zehn herkömmlichen Pkw überflüssig machen, kalkuliert eine Studie des International Transport Forum (ITF) für Lissabon.
Komfort statt Kommunikationszwang
Im Juli 2018 ist Moia in Hannover gestartet, zunächst vor allem im Zentrum. Mittlerweile kreuzen rund 80 Shuttlebusse durch das gesamte Stadtgebiet und sollen so auch Pendler aus Randgebieten wie Vahrenheide, Misburg oder Stöcken zum Umstieg motivieren. In Hamburg hat Moia den Betrieb mit 100 Shuttles aufgenommen, bis Ende des Jahres sollen es 500 werden. Beantragt hatte Moia ursprünglich eine Flotte von 1.000 Fahrzeugen. Die Verkehrsgewerbeaufsicht genehmigte vorerst die Hälfte. Das darf wohl auch als Zugeständnis an die Taxibranche verstanden werden, die fürchtet, dass Moia ihr die Kunden abspenstig macht.
© Marc CarrenaKlotzen statt kleckern: Mit goldgelbem Lack und schickem Design will Moia potenzielle Fahrgäste durch einen Hauch von Luxus überzeugen.
Anders als in Hannover kommen in Hamburg bereits ausschließlich die elektrischen Kleinbusse zum Einsatz, die das Unternehmen eigens für diesen Zweck konstruiert hat. Mit einer Reichweite von über 300 Kilometern bestreitet der sogenannten Moia +6 eine ganze Schicht. Einer dieser Wagen biegt gerade in die Ferdinandstraße ein, wo wir am festgelegten Haltepunkt warten. Denn vor allem aus logistischen Gründen stoppen die Fahrzeuge nicht an jeder Ecke oder Haustür, sondern ausschließlich an virtuellen Haltestellen, zu denen die Fahrgäste maximal 250 Meter laufen sollen. Wir waren tatsächlich bereits nach 150 Metern am Ziel. Unser Moia hört auf den Namen Elisa, wie der Schriftzug an dem goldgelben Siebensitzer verrät. Drinnen sitzt bereits ein weiterer Fahrgast, ein Laptop auf den Knien, über dessen Bildschirm Codezeilen flackern – so dürfte sich Moia wohl den Bilderbuchnutzer vorstellen. Auf den ersten Blick wird ebenfalls deutlich: Von kuscheligem Kommunikationszwang auf der Rückbank wie bei BlaBlaCar und Co. will sich der smarte Mitfahrdienst maximal absetzen. Der geräumige Innenraum hat einen Holzboden, Optik und Beinfreiheit der bequemen Sitze erinnern an den ICE in der ersten Klasse. Weit vorgezogene Kopfstützen sollen Privatsphäre garantieren, kostenloses WLAN und USB-Anschlüsse dafür sorgen, dass den eigenen digitalen Devices Strom und Internet während der Fahrt nicht ausgehen. Und wie im Zug zeigt ein Bildschirm die Route und die nächste Station an. Wer wann rausmuss, verrät ein Namenskürzel hinter der Haltestelle. Für uns sind es noch zehn Minuten bis zum Berliner Tor.
15.000 Buchungen in den ersten zehn Tagen
„War eine Menge los in der ersten Woche“, erzählt der Fahrer. „Wir waren wirklich rund um die Uhr unterwegs.“ Moia selbst spricht offiziell von 15.000 Buchungen in den ersten zehn Tagen – mehr, als man mit den 100 Fahrzeugen abdecken konnte. Auch deshalb und um das eigene Einsatzgebiet auszuweiten, will das Unternehmen seine Flotte schnell vergrößern. Bis September sollen die Busse von Volksdorf bis Blankenese und von Langenhorn bis Hafencity nahezu das gesamte Stadtgebiet abdecken, die Zahl der Fahrer soll von aktuell 400 auf 1.000 steigen.
© Marc CarrenaGut abgeschirmt: Separate Sitze und große Kopfstützen sollen auf der geteilten Fahrt für Privatsphäre sorgen.
Die Rechnung hinter den Wachstumsplänen liegt auf der Hand: Je mehr Fahrzeuge unterwegs sind, desto besser kann man alle Fahrtwünsche bedienen und desto kürzer müssen die einzelnen Kunden warten, weil sich eher ein Shuttle in ihrer Nähe oder ein Kunde mit einem ähnlichen Fahrtziel findet. Und je mehr Fahrten geteilt werden, desto besser sind die Kleinbusse ausgelastet und desto eher lohnt sich der Betrieb für den Anbieter. Zwar sind die Anschaffungskosten für die Shuttles geringer als für einen klassischen Stadtbus, dafür kann ein Fahrer aber eben nur sechs statt 100 Fahrgäste zur selben Zeit transportieren. Und weil die Fahrer anders als im Taxigewerbe bei Moia angestellt sind, rechnet es sich für das Unternehmen nicht, wenn sie nur einen einzelnen Fahrgast zu seinem Ziel bringen. Unser Fahrer lässt uns mit einer kleinen Verspätung am Berliner Tor raus. Zu zweit haben wir gerade mal fünf Euro für die 2,3 Kilometer lange Strecke bezahlt. Ein Einstiegsangebot, mit dem Moia Kunden werben will. Regulär soll eine Fahrt pro Person dann im Durchschnitt zwischen fünf bis zehn Euro kosten. Bucht man weitere Personen mit, wird der Preis für diese günstiger.
CleverShuttle, ioki und BerlKönig
Moia ist nicht der erste und einzige Anbieter, der die Idee auf die Straße bringt. Die Fahrtvermittler Uber und Lyft haben ähnliche Angebote etwa in New York oder London schon seit geraumer Zeit im Programm. In den Hamburger Stadtteilen Lurup und Ohlsdorf kann man sich in den 20 elektrischen Taxis von ioki mit einem ÖPNV-Ticket und einem kleinen Aufpreis zur nächsten Haltestelle bringen lassen. Ioki ist eine Tochter der Deutschen Bahn. Und die ist mittlerweile auch Mehrheitseignerin des Ridesharing-Start-ups CleverShuttle, das in der Hansestadt mit 50 Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeugen unterwegs ist. Neben Hamburg ist CleverShuttle bereits in sechs weiteren deutschen Großstädten vertreten, darunter München, Leipzig und Frankfurt am Main. Gestartet ist das Start-up 2016 in Berlin mit gerade mal zehn Fahrzeugen, heute sind es hier 30, schon bald dürfte sich ihre Zahl verfünffachen. Im März haben die Berliner Behörden grünes Licht gegeben, dass CleverShuttle seine Flotte auf 150 Fahrzeuge aufstocken darf, was das Unternehmen bis zum Oktober umsetzen will.
Damit reagiert CleverShuttle wohl auch auf die neue Konkurrenz des BerlKönigs – der smarte Fahrdienst, den die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gemeinsam mit der Daimler-Tochter ViaVan im September 2018 in der Hauptstadt gestartet haben. Offenbar mit Erfolg: Wer etwa im Prenzlauer Berg durch die Straßen läuft, sieht die schwarzen Transporter mit dem BVG-Tarnmuster gefühlt ständig um die Ecke biegen. Und während potenzielle Passagiere zu Beginn auch mal 20 Minuten auf die nächste Fahrgelegenheit warten mussten und bei Regenwetter mitunter völlig leer ausgingen, können sie mittlerweile oft nach ein paar Minuten in den nächsten Shuttle klettern.
© Marc CarrenaStrom für 300 Kilometer: Mit dieser Reichweite sollen Elektrobusse eine Schicht durchhalten und mittels Schnelllader in kurzer Zeit wieder aufgeladen sein.
Fast 2.000-mal am Tag würden die Minibusse gebucht, so die Senatsverwaltung. Rund 340.000 Fahrten kamen so im ersten halben Jahr zusammen. 132 Fahrzeuge hat die BVG nach Senatsangaben aktuell im Einsatz, 68 davon fahren rein elektrisch, 300 Shuttles sollen es insgesamt werden. Doch bei der Auslastung ist noch Luft nach oben: Rund 40 Prozent der Fahrzeit rollten die Transporter leer durch die Gegend. Immerhin: Im Januar hätten sich bei 69 Prozent der Fahrten mehrere Fahrgäste das Sammeltaxi geteilt.
Gegenwind aus Taxibranche und Politik
Doch die smarten Fahrdienste stoßen nicht nur auf ungeteilte Begeisterung. Kritik kommt in Berlin neben der Taxibranche auch aus politischen Kreisen. BerlKönig sei in seiner jetzigen Form „die Kannibalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs und Berliner Taxigewerbes“, urteilte Tino Schopf, der verkehrspolitische Sprecher der Berliner SPD-Fraktion gegenüber dem RBB. Statt wie ursprünglich angekündigt in den Außenbezirken Lücken im Nahverkehrsnetz zu schließen, sei BerlKönig nur in der Innenstadt unterwegs. Und rund 60 Prozent der Passagiere würden Bus, Bahn oder Fahrrad fahren, wenn es das Angebot nicht gäbe, problematisiert der SPD-Politiker. Positionen, die von der BVG nicht geteilt werden. Sie sieht BerlKönig zunächst als Experiment und als Angebot in der Lücke zwischen Bus und Taxi, das weder dem einen noch dem anderen groß ins Gehege käme. So sei das Taxi in einem anderen Segment unterwegs, sagte BVG-Sprecherin Petra Nelken gegenüber der TAZ. „Wenn ich im Smoking in die Oper will oder ganz schnell zum Flughafen muss, nehme ich natürlich ein Taxi und nicht den Berlkönig“, so Nelken. Tatsächlich sind die smarten Fahrtdienste für die ganz eiligen Fahrten kaum geeignet. Weil die Shuttles Umwege fahren, um andere Passagiere einzusammeln oder abzusetzen, muss man teils länger auf sie warten und sich auf eine längere Fahrzeit einstellen als etwa im Taxi. Auch das eigene Angebot sieht die BVG durch die digitalen Rufbusse nicht bedroht, sondern vielmehr ergänzt. „Wir glauben eher, dass die Leute durch den BerlKönig den ÖPNV immer attraktiver finden“, erklärt BVG-Sprecherin Nelken.
Mehr oder weniger Verkehr?
Ob die Ridesharing-Dienste tatsächlich den Verkehr entlasten oder stattdessen für mehr Betrieb auf den Straßen sorgen, das wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Belastbare Studien stehen allerdings noch aus – dafür sind die Dienste schlicht zu jung. Untersuchungen, die sogar eine Zunahme des Straßenverkehrs prophezeien, beziehen sich vor allem auf taxiähnliche Plattformen wie Uber, die Sharing nur als Nebenprodukt anbieten. Doch die Sendung „Report Mainz“ kommt für Deutschland zu eher ernüchternden Ergebnissen. Die ARD-Reporter hatten 2018 Moia in Hannover und allygator shuttle in Berlin mit der Kamera begleitet. Fast alle Fahrgäste hatten dabei angegeben, dass sie sonst Bus und Bahn nutzen. Repräsentativ ist das natürlich kaum. Und ioki kommt in Hamburg zu etwas anderen Ergebnissen. Drei Monate wurde das Projekt von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) wissenschaftlich begleitet. Der Befund der Verkehrswissenschaftler: Ohne den Service wären mehr als 15 Prozent der Kunden mit einem Privatwagen gefahren. Ioki zufolge sitzen durchschnittlich 1,74 Personen in einem der Elektrotaxis. Ein privater Pkw werde dagegen im Durchschnitt von 1,47 Personen pro Fahrt genutzt. „Unser Plan, den Nahverkehr zu stärken, geht auf: Die Hälfte unserer Fahrgäste lässt sich zu größeren ÖPNV-Haltestellen bringen“, so Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer von ioki.
Eine vielversprechende Zwischenbilanz, die sich allerdings nicht ohne Weiteres auf andere Ridesharing-Anbieter übertragen lässt. Schließlich sind diese – anders als ioki – bislang schwerpunktmäßig in den Innenstädten unterwegs, wo der ÖPNV ungleich dichter ausgebaut ist, also eher auch Konkurrenz entstehen kann. Doch auch BerlKönig und Moia werden sich nicht einfach selbst überlassen. Der Berliner On-Demand-Dienst und seine Rolle im Verkehrsmix werden regelmäßig evaluiert und die Befunde mit dem Senat geteilt. Auch Moias Auswirkungen auf Verkehr und Mobilitätsverhalten in Hamburg werden wissenschaftlich dokumentiert. Nach zwei Jahren wird es eine Zwischenevaluation geben. Deren Ergebnisse sind maßgeblich dafür, ob Moia die Zahl der Fahrzeuge weiter erhöhen darf.
Mobilitätsrevolution auf Probe
Denn sämtliche Ridesharing-Anbieter fahren momentan erst einmal auf Probe. Im Personenbeförderungsgesetz ist der Betrieb solcher Fahrdienste nämlich nicht vorgesehen. Mietwagen – zu denen sie bislang gerechnet werden – dürfen nicht mit anderen Nutzern geteilt werden und müssen zur Zentrale zurückkehren, wenn keine Anschlussfahrt gebucht wird. Möglich werden die Ridesharing-Dienste erst über die sogenannte Experimentierklausel. Sie erlaubt eine Testphase von maximal vier Jahren, die von den Kommunen genehmigt werden muss und bislang nicht verlängert werden kann. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat angekündigt, das Gesetz bis 2021 zu überarbeiten. Die Novellierung soll die Genehmigung der Shuttledienste erleichtern und sie auf eine rechtssichere Basis stellen. Ein Plan, gegen den die Taxibranche verstärkt mobil macht.
© Marc CarrenaEinstieg mit Kampfpreis: Gerade mal fünf Euro kostet eine Fahrt durch Hamburg in den ersten Wochen. Danach wird rund ein Euro pro Kilometer fällig. Grund genug für die Taxibranche, um juristisch gegen die Sharing-Rivalen mobil zu machen.
Anfang April legten Hunderte Taxifahrer mit Autokorsos den Verkehr in diversen deutschen Städten lahm. Aber auch juristisch geht die Branche gegen die Sharing-Konkurrenz vor: Vor dem Verwaltungsgericht Hamburg setzte ein Taxiunternehmer per Eilverfahren durch, dass vorläufig nicht mehr als 200 Moia-Busse durch die Hansestadt fahren dürfen. Eine abschließende gerichtliche Klärung steht noch aus und kann mehrere Monate dauern. Moia und die Hamburger Verkehrsbehörde wollen gegen die vorläufige Entscheidung des Verwaltungsgerichts beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde einlegen. Einen Eilantrag gegen CleverShuttle wies das Verwaltungsgericht dagegen zurück. Durch die 50 CleverShuttle-Gefährte müsse das Taxiunternehmen keine erheblichen Umsatzeinbußen befürchten, so das Gericht.
Kommunen bremsen Wachstumspläne
Aber auch einige Kommunen setzen den Wachstumsplänen der Anbieter zunehmend Grenzen. So musste CleverShuttle in Stuttgart einen Rückschlag hinnehmen. Die Stadt lehnte den Antrag ab, die dortige Flotte von 15 auf 100 zu erhöhen, da dies den ÖPNV und das Taxigewerbe gefährde. Moia erhielt in Berlin gleich eine komplette Absage für einen beantragten Start mit 1.000 Fahrzeugen. Laut Senatsverwaltung würde ein weiterer Anbieter neben BerlKönig und CleverShuttle den grundsätzlichen Vorrang von Bus-, Rad- und Fußverkehr infrage stellen. Zudem wolle der Senat zunächst mit den bestehenden Anbietern „belastbare Erkenntnisse zur Auswirkung auf die private Pkw-Nutzung, den öffentlichen Nahverkehr und das Taxigewerbe“ gewinnen. Moia muss seine goldgelben Elektrobusse also vorerst in anderen Städten auf die Straße bringen. Wie es mit den smarten Sammeltaxis weitergeht und wie sie tatsächlich den Verkehr in den Metropolen verändern – das wird sich in den kommenden zwei Jahren zeigen.
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Die TÜV-NORD-geprüfte Mobilitätsrevolution
Mit 200 Elektro-Shuttles startete Moia in Hamburg. Bevor die auf die Straße durften, wurden diverse Einzelfahrzeuge von den TÜV-NORD-Experten unter die Lupe genommen. Das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) von TÜV NORD prüfte diese Elektroversion des VW Crafters hinsichtlich Fahrzeugzulassungsverordnung und der Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr. Ergebnis: geprüfte Sicherheit – und volle Fahrt voraus.