Die sogenannten Babyboomer – die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1960 und 1975 – überwiegen inzwischen in den Unternehmen, und aufgrund der danach stetig sinkenden Geburtenrate kommen immer weniger junge Arbeitnehmer:innen nach. Betroffen ist vor allem die Verwaltung. Aber auch in der Mehrheit der Wirtschaftsunternehmen und anderen Organisationen wird das Personal immer älter. In zahlreichen Betrieben dominieren Mitarbeitende 45 plus inzwischen den Kolleg:innenkreis.
Steigende Fehlzeiten bei älteren Mitarbeitenden
Bis 2050 soll die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen rund 40 Prozent der Erwerbsfähigen hierzulande ausmachen. Und schon ab 2026 wird die demografische Entwicklung dabei mehr als ein Drittel der deutschen Wachstumskraft fressen, wie ein Mittelfrist-Szenario des Instituts für Weltwirtschaft zeigt. Denn auch wenn sich viele 45-Jährige, 50-Jährige und auch 60-Jährige heutzutage immer noch fit und jugendlich fühlen, feststeht: Die Belastbarkeit und somit auch die Arbeits- und Leistungsfähigkeit des Menschen nimmt bereits ab einem Alter von circa 40 Jahren ab. Bestimmte Krankheiten, die meist den Stoffwechsel, Herz und Kreislauf, die Gelenke sowie die Atemwege betreffen, nehmen indes zu, was zu steigenden Fehlzeiten führt.
Gesundheitsbedingte Frühberentungen reduzieren
Die Unternehmen und Behörden stehen angesichts dieser Lage vor großen Herausforderungen. Für sie geht es dringend darum, den Folgen des demografischen Wandels so gut es geht entgegenzuwirken. Das heißt konkret: Sie müssen die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden durch gesundheitsfördernde Maßnahmen erhalten und diese so lange wie möglich im Beruf halten beziehungsweise gesundheitsbedingte Frühberentungen reduzieren. Damit dies gelingt, spielt ein altersgerechtes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eine entscheidende Rolle.
Altersgerechtes BGM betrifft vor allem auch die Arbeitsorganisation
Was aber ist ein altersgerechtes BGM? Es umfasst die Arbeitsplatzgestaltung, vor allem aber auch die Arbeitsorganisation und die Arbeitszeitgestaltung. So müssen Arbeitsabläufe flexibler werden, um Belastungswechsel zu ermöglichen. Bisweilen ist es auch sinnvoll, neue Arbeitszeitmodelle einzuführen, um älteren Mitarbeitenden eine zeitliche Entlastung zu bieten. Zudem sind altersgemischte Teams von Vorteil, da so Alt und Jung voneinander lernen können. Ein besonderes Augenmerk sollte darüber hinaus auf die Schichtarbeit gelegt werden, weil das Erkrankungsrisiko bei älteren Schichtarbeitenden deutlich zunimmt.
Wiedereingliederung und Weiterbildung sind wichtig
Da die Zahl der chronisch kranken Menschen mit dem Lebensalter steigt, gehört auch die stufenweise Wiedereingliederung nach längeren krankheitsbedingten Fehlzeiten zu einem guten altersgerechten Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Und auch die Bedeutung der Weiterbildung ist im Zusammenhang mit dem BGM nicht zu verkennen: Wenn ältere Mitarbeitende ihr Know-how stetig erweitern, steigen die Chancen, sie z.B. bei Überlastung für einen anderen Job im Unternehmen einzusetzen.
Strategisches Vorgehen mit dem BGM-Standard
Vieles spielt beim altersgerechten BGM zusammen, einzelne gesundheitsfördernde Maßnahmen zu implementieren, bringt nur bedingt etwas. Unternehmen wie Behörden tun daher gut daran, es strategisch und auf die individuelle Situation zugeschnitten anzugehen sowie die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen überprüfen zu lassen. Eine Zertifizierung nach dem BGM-Standard, wie TÜV Nord sie seit Frühjahr 2021 bietet, unterstützt bei all diesen Belangen und knüpft zudem an der ISO 9001 – dem Standard für Qualitätsmanagement – zielgerichtet an.
Weitere Informationen zum Thema Zertifizierung gemäß BGM finden Sie auf unserer Webseite.
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