ISO 45001: Standard für Ihren Arbeitsschutz
Gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein bedeutender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Zur Verhinderung von Verletzungen und Erkrankungen bei der Arbeit leisten inzwischen Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme einen großen Beitrag. Sie geben den Unternehmen einen Rahmen vor, um potenzielle und bestehende Risiken am Arbeitsplatz zu identifizieren, proaktiv zu minimieren und zu beseitigen. Auf diese Weise zeigen Unternehmen nicht nur Verantwortungsbewusstsein, sondern senken durch geringere Unfall- und Krankheitsquoten ihre Kosten und steigern zugleich die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten.
Die Norm ISO 45001 unterstützt eine kontinuierliche Verbesserung des internationalen Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Sie wurde von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und hat die Zertifizierung nach den bisherigen britischen Standard BS OHSAS 18001 als Grundlage für die Zertifizierung eines international anerkannten Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems zum 30. September 2021 abgelöst.
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Warum ISO 45001? Ihre Vorteile
- Systematisierung und kontinuierliche Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
- Identifikation von potenziellen Gefährdungen und deren Behebung
- Kostenersparnis durch Senkung der Unfallquote und Krankenquote
- Erlangung höherer Rechtssicherheit durch Erfüllen gesetzlicher Vorgaben
- Sicherung von Wettbewerbsvorteile durch einen hohen Sicherheitsstandard
- Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Sicherheitsaspekte
- Erfüllung von Kundenanforderungen
- Motivations- und Qualifikationssteigerung der Mitarbeitenden
- Fortlaufende Optimierung der Effizienz Ihrer Unternehmenssteuerung durch die begleitende Zertifizierung Ihres integrierten Managementsystems
Struktur und Schwerpunkte der ISO 45001
Das wichtigste Ziel ist die Optimierung von Prozessen in Unternehmen aller Branchen, sodass Gesundheit und Leben von Beschäftigten bestmöglich geschützt werden. Ein wesentliches Merkmal besteht in dem Aufbau einer sogenannten High Level Structure mit dem Ziel, für sämtliche Managementsystem-Normen eine einheitliche Struktur anzuwenden.
Ein klarer Fokus liegt auf dem Umfeld der Organisation. Die Arbeitsbedingungen sollen – über das eigene Personal hinaus – entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette betrachtet werden. Das bedeutet, dass auch externe Mitarbeitende, die unter der Verantwortung des Unternehmens stehen, in die entsprechenden Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen eingewiesen werden müssen.
Erwartet wird außerdem, dass Unternehmen Chancen für die Verbesserung der Arbeitssicherheit in einem eigenen Prozess identifizieren. Weiterhin werden wichtige Funktionen und Anforderungen im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements auf die oberste Führungsebene ausgeweitet und übertragen.
Die „neue“ DIN EN ISO 45001:2023-12
Im Dezember 2023 wurde eine neue deutsche Version der internationalen Norm für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit veröffentlicht: DIN EN ISO 45001:2023. Die Anforderungen der ISO 45001:2018 bleiben weitestgehend unverändert. Die Norm wurde nur redaktionell überarbeitet. Mit der unveränderten Übernahme der aktuell gültigen, internationalen Norm ISO 45001:2018 durch das Europäische Komitee für Normung (CEN) als EN ISO 45001:2013 besteht daher kein unmittelbarer Handlungsbedarf: Die ausgestellten Zertifikate behalten ohne eine Übergangsfrist ihre Gültigkeit.
Klimawandel – Ergänzungen in Managementsystemnormen
In einer gemeinsamen Erklärung im Februar 2024 haben das Internationale Akkreditierungsforum (IAF) und die Internationale Organisation für Normung (ISO) die Ergänzungen in verschiedenen Managementsystemnormen erläutert. Darin wird betont, wie bedeutsam die Berücksichtigung des Klimawandels in den verschiedenen Managementsystemen ist.
Betroffen sind die Abschnitte 4.1 und 4.2 der jeweiligen Norm. Durch die Ergänzungen soll sichergestellt werden, dass Fragen des Klimawandels von den Organisationen im Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Managementsysteme zusätzlich zu allen anderen Aspekten berücksichtigt werden.
Häufig gestellte Fragen
Die ISO 45001 verfolgt den Ansatz des Risikobasierten Denkens. Das heißt, dass Unternehmen sich stärker als zuvor mit den für sie bestehenden Chancen und Risiken auseinandersetzen und diese entsprechend identifizieren müssen. Statt auf bereits eingetretene Folgen zu reagieren, planen Organisationen bereits im Vorfeld gezielt, wie sie mit potenziellen Auswirkungen verfahren. Die Betrachtung der Chancen und Risiken kann sich zum Beispiel auf Investitionen (neue Maschinen), die eigene Infrastruktur, Innovationen oder Lieferanten beziehen.
Die Zertifizierung nach ISO 45001 kann vertieft und erweitert werden durch:
- Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) von TÜV NORD CERT
- SCC-Regelwerk 2011– Sicherheits Certifikat Contraktoren - Bestehende Zertifizierungen sind bis 30.04.2023 auf die Zertifikate des neuen Programms SCC-VAZ 2021 umzustellen.
- Safety Culture Ladder (SCL) Zertifizierung
Die ISO 45001 folgt der sogenannten „High Level Structure“ (HLS). Diese sorgt durch ihre einheitliche Struktur für eine einfache Integration des neuen ISO-45001-Managementsystems in die vorhandene ISO-9001- oder ISO-14001-Managementsysteme.
Daraus ergeben sich zwei entscheidende Vorteile: Zum einen können Definitionen und Gliederungen einheitlich verwendet werden; zum anderen werden das Verständnis erleichtert und Synergien bei der Kombination unterschiedlicher Standards und Zertifizierungen ermöglicht. Das spart Zeit und Aufwand bei der Einführung und der Aufrechterhaltung der notwendigen Prozesse der ISO 45001 im Unternehmen.
Bei der Auditdurchführung ist darauf zu achten, dass die in der Norm und den Akkreditierungsvorgaben genannten Beteiligten angemessen berücksichtigt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind hinsichtlich ihrer Aufgaben in der ISO 45001 klarer benannt:
- das Management mit der rechtlichen Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
- Führungskräfte sowie permanent und temporär beschäftigte Mitarbeitende
- Arbeitnehmervertreter mit Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
- das Personal, das für die Überwachung der Gesundheit der Mitarbeitenden zuständig ist, zum Beispiel Betriebsärzte und Krankenschwestern
Im Audit sollten nach Möglichkeit das Management und Mitarbeitende von Auftragnehmern (Kontraktoren) auf dem Werksgelände der auditierten Organisation befragt werden.
Whitepaper ISO 45001
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit spielen für jedes Unternehmen eine wichtige Rolle. Doch was muss alles beachtet werden, um Arbeitsunfälle und Ausfalltage zu reduzieren und gleichzeitig eine höhere Mitarbeitermotivation zu erlangen? Unterstützung liefert ein Gesundheitsschutzmanagementsystem. Galt die BS OHSAS 18001 bisher als gängiger Standard in diesem Bereich, tritt nun die ISO 45001 an ihre Stelle. In unserem Whitepaper finden Sie die wichtigsten Informationen auf einen Blick:
- Die neue Norm ISO 45001
- Gegenüberstellung: BS OHSAS 18001 vs. ISO 45001
- Änderungen in den einzelnen Normkapiteln
- Wie funktioniert der Übergang von BS OHSAS 18001 auf ISO 45001?
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Zertifizierung mit TÜV NORD
TÜV NORD ist ein international anerkannter Prüf- und Zertifizierungsdienstleister, der weltweit die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und freiwilliger Standards bewertet und bescheinigt. Wir beschäftigen nur erfahrene Fachleute unterschiedlichster Branchen. Unsere Auditorinnen und Auditoren verfügen dabei grundsätzlich über einen hohen Ausbildungsstand und agieren mit einheitlicher Methodik. Hierdurch gewährleisten wir Ihnen Neutralität sowie Kontinuität in der Begleitung.
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