Gesellschaftlicher und gesetzlicher Rahmen
Politische Ausgangslage
Die EU will bis 2050 klimaneutral sein. Dieses Ziel steht im Mittelpunkt des europäischen Green Deals und ist im Einklang mit den im Pariser Klimaschutzabkommen definierten globalen Klimaschutzmaßnahmen.
Im Dezember 2020 verabschiedete die EU das erste EU-Klimagesetz und definiert neben dem übergeordneten Ziel der Klimaneutralität bis 2050 noch verschiedene kurz- und mittelfristige Zwischenziele, wie beispielsweise die Senkung der Treibhausgasemissionen um 55 % bis 2030.
Basierend auf dem EU-Klimagesetz müssen nun alle EU-Mitgliedstaaten nationale Treibhausgasminderungs-Strategien entwickeln, um den Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens und den EU-Zielen zu entsprechen. Auch die Bundesregierung hat daraufhin ihre bestehenden Regularien (Nachhaltigkeitsstrategie und Klimaschutzgesetz) angepasst und sich ambitionierte Meilensteine gesetzt - u.a. strebt sie die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 an.
Der Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft ist sowohl eine dringende Herausforderung als auch eine Chance, eine bessere Zukunft für alle aufzubauen. Alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche werden eine Rolle spielen – von der Energiewirtschaft über Industrie, Mobilität, Gebäude bis hin zu Land- und Forstwirtschaft. Um zukunftsfähig zu bleiben, streben deshalb auch immer mehr Unternehmen die Klimaneutralität an.
Doch was bedeutet "klimaneutral" eigentlich?
Als "klimaneutral" wird jenes Produkt oder Unternehmen bezeichnet, das keine umweltschädlichen Emissionen emittiert oder die verursachten Emissionsmengen kompensiert, sodass bilanziell keine zusätzlichen Treibhausgasemissionen erzeugt werden. Einen Schritt weiter geht das Konzept von „Net Zero“ (Netto-Null), das bedeutet, dass die Emissionen zuvor bereits auf ein Minimum reduziert werden, bevor Kompensationsmaßnahmen angestoßen wurden. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Erstellung einer CO2-Bilanz, dem sogenannten Carbon Footprint, sowie darauf aufbauend die Einführung eines Carbon Managements zur Reduktion des Carbon Footprints hinsichtlich der Klimaneutralität.
Schon gewusst?
"Klimaneutralität" bedeutet, dass alle Emissionen die emittiert werden, anderweitig kompensiert werden.
"Net Zero" geht noch einen Schritt weiter und fordert vorab noch die Reduktion der Emissionen.
Was ist der Corporate Carbon Footprint?
Der Corporate Carbon Footprint erfasst alle Treibhausgas-Emissionen, die durch die Tätigkeiten eines Unternehmens innerhalb eines Jahres erzeugt werden.
Die Berechnung und Berichterstattung des Corporate Carbon Footprint erfolgen auf Grundlage des Greenhouse Gas Protocol (GHG) , welches vom World Resources Institute und dem World Business Council on Sustainable Development entwickelt wurde. Das GHG-Protocol enthält Anforderungen an Planung, Erstellung, Management, Berichterstattung und Verifizierung einer unternehmensbezogenen Treibhausgasbilanz. Das GHG-Protocol ist gegenwärtig der international am weitest verbreitete Leitfaden zur Treibhausgas-Bilanzierung. Es stellt eine der wichtigsten und meist genutzten Grundlagen für die Erfassung, Bilanzierung und Berichterstattung des unternehmerischen CO2-Ausstoßes dar.
Das GHG-Protocol fordert die Berichterstattung über direkte Emissionen gemäß Scope 1 und indirekte Emissionen gemäß Scope 2. Direkte Emissionen umfassen Emissionen, die durch Verbrennungsprozesse aus eigenen mobilen oder stationären Anlagen entstanden sind (Scope 1). Indirekte Emissionen umfassen Emissionen, die durch eingekauften Strom oder Wärme entstehen (Scope 2). Zusätzlich können je nach branchenspezifischer Relevanz und Datenverfügbarkeit weitere indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Corporate Value Chain Standard des GHG-Protocols) gemäß Scope 3 optional berichtet werden.
Die untenstehende Grafik verdeutlicht die verschiedenen Emissionskategorien, über die im Rahmen des Corporate Carbon Footprints berichtet werden kann.
Unsere Leistungen
Der Corporate Carbon Footprint wird von uns in Anlehnung an den internationalen Standard Greenhouse Gas Protocol erstellt.
Die Erstellung des Corporate Carbon Footprints beinhaltet:
- Online Kickoff-Meeting: Thematische Einführung, Zieldefinition und Vorbereitung der Datenerhebung,
- Erstellung einer Checkliste zur Erfassung der benötigten Daten,
- Prüfung der übermittelten Daten auf Plausibilität und Vollständigkeit,
- Erstellung eines THG-Inventars auf Grundlage der übermittelten Daten,
- Bestimmung der Emissionsfaktoren und Berechnung der Emissionsmengen,
- Erstellung eines Berichts zur Darstellung der Gesamtjahresemissionen angegeben in CO2-Äquivalenten,
- Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse im Rahmen eines 1-stündigen Online Abschlussgespräches.
Outcome: Schriftlicher Bericht „Corporate Carbon Footprint“