Sonderausstattung

Zusätzliche Sicherheit oder überflüssiger Luxus?

Die Palette der Extras in den Autoprospekten wird immer umfangreicher. Kein Wunder, schließlich verbringen immer mehr Menschen viel Zeit im Auto und sind deshalb auch bereit für zusätzliche Sicherheit und Extra-Komfort mehr Geld auszugeben.

Einige sicherheitsrelevante Sonderausstattungen müssen mittlerweile laut EU-Norm sogar serienmäßig angeboten werden, wie beispielsweise das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP. Andere weiter entwickelte Elektronikbausteine werden durch hohe Stückzahlen immer billiger und werden deshalb von den Herstellern auch verstärkt in Kompakt- und Kleinwagen serienmäßig eingebaut. Viele Extras werden aber auch weiterhin nur für höhere Fahrzeugklassen angeboten oder aber nur im Paket mit anderen Extras.

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Die neuen Assistenzsysteme und Unterhaltungsmedien im Überblick

  • Abbiegelicht
    Gesteuert vom Blinker und Lenkradeinschlag, leuchtet das Abbiegelicht dunkle Bereiche am Fahrbahnrand und Kreuzungen aus und sorgt für ein besseres Sichtfeld. Dadurch sollen vor allem Fußgänger, die sonst leicht übersehen werden können, geschützt werden.
  • Abstands-Assistent
    Unterstützt den Fahrer automatisch dabei, den gewünschten Abstand zum Vordermann einzuhalten und sendet bei zu dichtem Auffahren ein Warnsignal. In Verbindung mit dem Bremsassistenten wird die optimale Bremskraft errechnet und im Ernstfall dann auch eingesetzt. Auffahrunfälle können so um mehr als 50 Prozent reduziert werden.
  • Abstandsregeltempomat
    Bei einem Abstandsregeltempomaten werden die Position und die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs mit einem Sensor ermittelt und die Geschwindigkeit sowie der Abstand des mit diesem System ausgerüsteten nachfolgenden Fahrzeugs entsprechend adaptiv mit Motor- und Bremseingriff geregelt (Längsregelung). Eingesetzt werden Abstandsregeltempomaten mehrheitlich in Fahrzeugen mit Automatikgetriebe, da die Gangwechsel hier selbstständig vom Getriebe ausgeführt werden. Bei Handschaltungen wird der Fahrer durch eine aufblinkende Anzeige zum Schalten aufgefordert.
  • Adaptives Bremslicht
    Zusätzliches Bremslicht, das bei starkem Abbremsen und bei Notbremsung den nachfolgenden Verkehr in besonderem Maße warnt, indem es mehrmals pro Sekunde aufleuchtet. Kommt das Fahrzeug zum Stehen, leuchtet es dauerhaft und aktiviert die Warnblinkanlage
  • (Adaptiver) Fernlichtassistent
    Schaltet das Fernlicht automatisch ein und aus und leuchtet die Straße optimal aus. Erkennt das System mithilfe des Kamerasensors die Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge, blendet es sofort ab. Das System reagiert auch auf die Umgebungsbeleuchtung von Ortschaften. Der adaptive Fernlichtassistent ist durch eine „intelligente Kamera“ sogar in der Lage, die Leuchtweite so zu regulieren, dass die Hell-Dunkel-Grenze unter der Stoßstange des nächsten Fahrzeugs liegt. Und das auf eine Entfernung von bis zu 300 Metern! Bei plötzlichem Lichtwechsel werden zudem weiche Übergänge geschaffen, damit das Auge des Fahrers diesen leichter adaptieren kann.
  • Aktives/Dynamisches Kurvenlicht
    Anders als das Abbiegelicht, das zugeschaltet wird, lässt das dynamische Kurvenlicht die Bi-Xenon-Module des Lichtsystems mitschwenken und leuchtet so Kurven bis zu 25 Meter weiter aus.
  • Allrad-Antrieb
    Verteilt die Antriebskräfte abgestuft und elektronisch gesteuert auf vier Räder, was vor allem bei Nässe, Schnee und Eis von Vorteil ist. Auch das Anfahren bei widrigen Verhältnissen wird erleichtert.
  • Anti-Blockier-System (ABS)
    Gehört heutzutage zur Standardausstattung. Es verhindert das Blockieren der Räder bei einer Vollbremsung, so dass das Auto weiterhin gelenkt werden kann. Außerdem erleichtert es auf glatter Fahrbahn, die Spur zu halten. In der Regel ist das ABS elektronisch mit dem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) gekoppelt.
  • Aufmerksamkeitsassistent
    Sekundenschlaf kann tödlich sein - ein Viertel aller schweren Unfälle auf Autobahnen werden von übermüdeten Fahrern verursacht. Der Aufmerksamkeitsassistent erkennt die Müdigkeit der Fahrenden sowohl durch eine Videoüberwachung der Augen, als auch durch elektronische Erkennung des Lenkverhaltens. Müde Fahrer machen nämlich häufig kleine Fahrfehler und versuchen dann diese abrupt zu korrigieren. Auf dem Display wird der Fahrerin und dem Fahrer dann z. B. durch das Aufleuchten einer Kaffeetasse angeraten, eine Pause einzulegen. Fällt der Fahrer trotzdem in einen Sekundenschlaf, wird eine mechanische Warnung (z.B. Gurtrütteln) oder ein akustisches Signal ausgesendet.
  • Bremsassistent (BAS)
    Sobald der Fahrer abrupt das Bremspedal betätigt, erkennt das System eine Gefahrensituation und unterstützt das sofortige Abbremsen, indem es blitzschnell den Bremsdruck erhöht und damit eine maximale Bremswirkung erzeugt. Für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge seit Ende 2009 verpflichtend.
  • Einparkassistent
    Signalisiert dem Fahrer, ob eine Parklücke groß genug ist und übernimmt - falls gewünscht - das Einparken. Der Assistent lenkt das Auto selbständig in die freie Parkbucht. Der Fahrer muss lediglich noch Gas geben und bremsen. Mühsames Gekurbel gehört damit der Vergangenheit an.
  • Einparkhilfe
    Sensoren am Heck und an der Seite warnen vor geringem Abstand zu Hindernissen. Einige Einparkhilfen sind zusätzlich mit einer Minikamera ausgestattet. Linien im Bild zeigen an, welchen Bereich man ansteuert – je nachdem, wie man das Lenkrad eingeschlagen hat.
  • Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
    Droht das Fahrzeug auszubrechen, bremst das ESP einzelne Räder gezielt ab und hält so den Wagen auf Kurs. Das ESP verhindert auch bei zu schnellem Anfahren das Durchdrehen der Räder. Zum ESP-System gehört neben dem Fahrzeugregler, der dem Schleudern entgegenwirkt, immer auch ein Antiblockiersystem (ABS) und eine Antriebsschlupfregelung (ASR).
  • Geschwindigkeitsassistent
    Hilft dem Fahrer, die empfohlene gesetzliche Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten. Entweder erkennt eine Kamera hinter der Frontscheibe die Geschwindigkeitshinweise auf Schildern oder es wird per GPS (Satellitennavigation) der Standort des Fahrzeugs bestimmt, um den Fahrer zu informieren, welche Geschwindigkeit auf der Route gilt. Diese wird dann dem Fahrer im Display oder Tacho angezeigt. Je nach Einstellung geben die Systeme zusätzlich noch eine Warnmeldung an den Fahrer aus, wenn eine Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten wird.
  • Insassen-/Kollisions-Schutzsystem
    Bereitet bei einem möglichen Unfall die Fahrzeuginsassen durch Festziehen des Gurtes und Aufrechtstellung der Sitze optimal auf die bevorstehende Kollision vor. Bei einigen Herstellern ist das System mittlerweile serienmäßig vorhanden.
  • Klimaanlage
    Temperiert und reinigt die Luft und sorgt damit für ein angenehmeres Klima im Auto. Das ist nicht nur komfortabel, sondern hat auch einen Sicherheitsaspekt. Im Hochsommer behält der Fahrer einen kühlen Kopf und im Herbst und Winter hält die Klimaanlage die Scheiben frei von feuchtem Beschlag. Klimaanlagen gehören mittlerweile selbst in Kleinwagen zur Serienausstattung.
  • Medien-Schnittstellen
    Ob Smartphone, Tablet, USB-Stick, MP3-Player und andere externe Audiogeräte im Auto genutzt werden können, hängt von dem passenden Zugang ab. Einheitliche Schnittstellen sind bereits Serie. Viele Bordsysteme verfügen auch über kabellose Bluetooth-Verbindungen.
  • Navigationssystem
    Navigiert den Fahrer mittels GPS per Sprachsteuerung und Karte zum gewünschten Ziel. Warnt vor Verkehrsbehinderungen durch Unfälle oder Stau. Berechnet die voraussichtlich benötigte Zeit zum Zielort unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage. Grundsätzlich sollten die Fahrziele nicht während der Fahrt eingegeben werden. Gute Systeme sind deshalb schon mit einer Sprachsteuerung ausgestattet.
  • Notbremsassistent
    Autonome Notbremssysteme erkennen mittels Radar- oder Lasersensoren, ob ein Unfall droht. Das mit dem Abstandsassistenten kooperierende System warnt den Fahrer bei zu geringem Abstand zunächst optisch und akustisch, anschließend durch eine Teilbremsung. Erfolgt daraufhin keine Reaktion, wird automatisch eine Vollbremsung eingeleitet. Selbst wenn ein Aufprall nicht mehr verhindert werden kann, mindert der Notbremsassistent die Kollisionsgeschwindigkeit und somit die Wucht des Zusammenstoßes. Häufig ist der Notbremsassistent mit einem Insassenschutzsystem gekoppelt. Studien zufolge könnten 38 Prozent aller Auffahrunfälle durch das System verhindert werden.
  • Notrufsystem (eCall)
    Bei einem Unfall wird ein Notruf gesendet und die Koordinaten des Unfallorts werden direkt an eine Notrufzentrale übergeben. Gleichzeitig wird eine Sprachverbindung aufgebaut. Das System, das seit Frühjahr 2018 in allen Neuwagen eingebaut sein muss, kann sowohl automatisch als auch manuell ausgelöst werden. So können auch Zeugen eines schweren Unfalls in ihrem Wagen per Knopfdruck den Notruf auslösen.
  • Regensensor
    Sondiert per Infrarot-Messung die Menge des Regens auf der Frontscheibe und passt die Wischergeschwindigkeit entsprechend an.
  • Schleudertrauma-Schutzsystem
    Mehr als die Hälfte aller Kollisionen sind Auffahrunfälle, bei denen es häufig zu gefährlichen Halswirbelsäulenverletzungen kommt. Das in die Frontsitze integrierte System wirkt dem entgegen, indem es die bei einem Heckaufprall entstandenen Kräfte über den gesamten Rücken bis zum Kopf verteilt und die Kopfbewegung im Verhältnis zum Oberkörper verringert.
  • Sitzheizung
    Beheizt den Fahrersitz und Beifahrersitz und ist meist mehrstufig regulierbar. In Luxusautos auch für die Sitze im Fond zubuchbar. Selbst, wenn die Luft im Fahrzeug noch nicht erwärmt ist, sorgt die Sitzheizung schon für angenehme Wärme.
  • Spurhalte-Assistent
    Mit einer Kamera oder Infrarotsensoren werden Fahrbahnmarkierungen wie Mittel- oder Randstreifen bestimmt und mit der Spur des Autos verglichen. Wird der Abstand zur Fahrbahnmarkierung unterschritten, erzeugt ein kleiner Motor im Lenkrad oder Gurt Vibrationen und alarmiert so den Fahrer. Todesfälle bei Pkw-Unfällen könnten bei serienmäßiger Ausstattung um 30 Prozent reduziert werden.
  • Standheizung
    Ein Komfort-Feature, dass aber auch den Vorteil bietet, in einem vorgewärmten, eis- und schneefreien Auto sicherer unterwegs zu sein. Moderne Systeme lassen sich ferngesteuert – auch übers Smartphone ein- und ausschalten.
  • Tempolimit-Assistent
    Eine Kamera hinter der Frontscheibe erkennt Geschwindigkeits-Hinweise auf Schildern und zeigt diese im Display oder Tacho an. Bei einigen Systemen werden die so erfassten Daten zusätzlich mit dem Kartenmaterial des Navigationssystems abgeglichen. Das Tempo muss der Fahrer allerdings noch selbstständig anpassen.
  • Totwinkel-Assistent
    Erkennt per Nahbereichs-Radarsensoren Fahrzeuge im von den Außenspiegeln nicht einsehbaren Bereich und warnt den Fahrer meist durch ein rotes Licht im Außenspiegel vor einem Spurwechsel. Manche Systeme warnen den Fahrer noch zusätzlich bei Betätigung des Blinkers durch ein akustisches Alarmsignal.

Weitere Informationen zu den Fahrassistenzsystemen finden Sie auch bei unseren Ratgeber-Tipps: