Funktionale Sicherheit für Maschinen
Die Modernisierung industrieller Fertigungszellen oder die Konstruktion neuer Serienmaschinen ist häufig eine strategische Entscheidung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch den gezielten Einsatz der Automatisierungstechnik können Arbeitstakte erhöht, die Produktqualität verbessert und sogar Energiekosten reduziert werden. Bei der Realisierung einer hohen Anlagenverfügbarkeit darf jedoch auch die Anlagensicherheit nicht vernachlässigt werden. Betreiber von Fertigungszellen und Hersteller von Maschinen müssen daher für die Einrichtung, handgeführte Tätigkeiten, Entstörung, Reparatur und Wartungsarbeiten, bei denen Mensch und Maschinen interagieren die Anforderungen der Funktionalen Sicherheit erfüllen.
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Maschinen ist der Anteil in der Kategorie „Maschinen- und Werkzeugunfälle“ bereits sehr hoch. 47% der Unfälle dieser Kategorie sind heute bereits auf Tätigkeiten mit Maschinen zurückzuführen. Bei den tödlichen Unfällen lieg der Anteil sogar bei 90%. Entsprechend des jeweiligen Einsatzgebietes sind daher Fehlfunktion und Fehlhandlungen, die zu einer Gefährdung von Menschen führen zu analysieren und durch geeignete konstruktive Maßnahmen abzustellen.
Auf europäischer Ebene hat der Gesetzgeber mit der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG Vorschriften erlassen, mit denen eine Minimierung des möglichen Gefahrenpotentials realisierbar ist und auch die Anforderungen der Arbeits- und der Produktsicherheit umgesetzt werden können.
Für die Auslegung automatisierter Sicherheitssysteme (z.B. Not-Aus, Lichtgitter, Türüberwachungen, Überlasteinrichtungen) werden der Stand der Technik in der Maschinentechnik durch die Sicherheitsnormen DIN ISO 13849, DIN EN 62061 definiert.
Eine unserer essentiellen Aufgaben ist es, Hersteller von Maschinen bei der Umsetzung der Anforderungen gemäß der entsprechenden Richtlinien und Normen zu unterstützen. TÜV NORD bietet als notifizierte Prüfstelle mit Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) umfassende Prüfungen und Zertifizierungen von Maschinen und Sicherheitsbauteilen gemäß der Maschinenrichtlinie und den Sicherheitsnormen DIN ISO 13849, DIN EN 62061 an:
- Erarbeitung von Risikobeurteilungen
- Unterstützung bei der Erarbeitung von Sicherheitskonzepten
- Prüfung und Zertifizierung Ihrer Maschinen bzw. Maschinensicherheitsbauteile nach Normen (ISO 13849, IEC 62061) und gemäß Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
- Schulungen zur Maschinensicherheit (ISO 13849, IEC 62061, 2006/42/EG, ISO 25119)
Einerseits steht dabei die Einhaltung grundlegender Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen im Vordergrund, welche vom Hersteller rechtsverbindlich erklärt werden müssen. Andererseits müssen die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden, um Anlagen und Maschinen rechtskonform auf den Markt zu bringen bzw. zu betreiben.
Die Anforderungen und Möglichkeiten der Umsetzung der Funktionalen Sicherheit sind in den vorgegebenen Normen EN ISO 13849-1/-2 und EN 62061 definiert. Die EN ISO 13849-1 beschreibt das Performance Level (PL a bis PL e) zur Klassifizierung der sicherheitstechnischen Verfügbarkeit. Dabei ist die EN 62061 die zugeschnittene Umsetzung der IEC/EN 61508 für die Anforderungen an Maschinen und klassifiziert die sicherheitstechnische Verfügbarkeit in Safety Integrity Level (SIL 1 bis SIL 3).
Zur Klärung weiterer Fragen und zur Zusammenstellung eines auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Dienstleistungsspektrums können Sie uns gerne ansprechen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.