Innovative Technik und Fahrspaß
Ob auf Volksfesten oder in Freizeitparks - überall begegnen wir diesen Anlagen, die enormen Belastungen ausgesetzt sind. Doch der Spaß kann erst richtig beginnen, wenn die Sicherheit geprüft ist.
Bevor Fliegende Bauten und Freizeitparkanlagen in Betrieb genommen werden dürfen, begutachten die Experten von TÜV NORD die Sicherheit und Standfestigkeit. Mit der Prüfung erhöhen die Betreiber das Kundenvertrauen sowie die Sicherheit der Anlage und erfüllen die gesetzlichen Anforderungen.
Auf dieser Seite finden Betreiber und Hersteller von Fliegenden Bauten und Freizeitparkanlagen detaillierte Informationen und wertvolle Tipps rund um die Dienstleistungen von TÜV NORD und das entsprechende Genehmigungsverfahren.




Höher, schneller, spektakulärer – TÜV NORD sorgt für sicheren Fahrspaß. Ob auf dem Hamburger Dom, der Cranger Kirmes, dem Schützenfest in Hannover oder in den Freizeitparks dieser Welt - überall steht und arbeitet ausgefeilte Technik, die sich bewähren muss. Doch die fliegenden Bauten sind enormen statischen, elektrischen, hydraulischen und pneumatischen Belastungen ausgesetzt. Bevor die Anlagen in Betrieb gehen, begutachten unsere Sachverständigen sie deshalb auf Sicherheit und Standfestigkeit.
Unsere Leistungen im Überblick
Während des laufenden Betriebs umfassen unsere weiterführenden Dienstleistungen die Durchführung von Verlängerungsprüfungen sowie die Bereitstellung der erforderlichen Genehmigungen. Bei Bedarf führen wir auch spezielle Prüfungen durch und erstellen Prüfberichte sowie technische Gutachten in Ihrem Auftrag.
- Unterstützung bei der Optimierung Ihrer geplanten Anlage
- Konstruktionsbegleitende Prüfungen
- Überprüfung der eingereichten Unterlagen auf Einhaltung der aktuellen Vorschriften
- Abnahmeprüfung beim Hersteller oder am Aufstellungsort
- Erstellung von Prüfberichten und Gutachten
- Steigerung des Kundenvertrauens
- Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch höhere Anlagensicherheit und Funktionalität
- Minimierung von Unfallrisiken
- Senkung der Betriebskosten
Genehmigungsverfahren und Genehmigungsstellen für fliegende Bauten
In den Bundesländern Niedersachsen und Hamburg ist TÜV NORD die Genehmigungsbehörde für die Zulassung von Fliegenden Bauten. Folgende Institutionen ermöglichen ein Prüf- und Genehmigungsverfahren aus einer Hand: Die Inspektionsstelle Fliegende Bauten in Essen für die Zulassung in den Niederlanden und die Prüfämter für Baustatik von Fliegenden Bauten in Essen und Hamburg.
Was sind Fliegende Bauten?
Was sind Fliegende Bauten?
Fliegende Bauten sind Anlagen wie Fahrgeschäfte aller Art, Zelte, Textil- oder Membranstrukturen, Bühnen, Tribünen usw., die geeignet und dazu bestimmt sind, ohne Substanzverlust wiederholt an verschiedenen Orten vorübergehend oder dauerhaft aufgestellt und abgebaut zu werden, z.B. auf Jahrmärkten, in Vergnügungsparks oder an anderen Orten.
Bauliche Anlagen, die zwar geeignet sind, wiederholt an verschiedenen Orten aufgestellt und zerlegt zu werden, die aber dazu bestimmt sind, dauerhaft oder wiederholt über einen längeren Zeitraum an ein und demselben Ort aufgestellt zu werden, sind baurechtlich keine Fliegenden Bauten. Für diese baulichen Anlagen ist ein Baugenehmigungsverfahren nach § 61 MBO erforderlich, in dem auch die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit zu prüfen ist.
Solche baulichen Anlagen sind z. B.
- Fahrgeschäfte in Freizeitparks
- Traglufthallen über Schwimmbädern oder Tennisplätzen
- Lager- und Ausstellungszelthallen eines Gewerbebetriebes
- Karussells
- Luftschaukeln
- Riesenräder
- Achterbahnen
- Rutschbahnen
- Tribünen, Buden, Zelte und bauliche Anlagen für artistische Vorführungen in der Luft“ - aber auch
- Bühnen und Überdachungen für Kabaretts und Konzerte
Für diese baulichen Anlagen können die technischen Regeln für Fliegende Bauten sinngemäß angewendet werden. Soweit eine Ausführungsgenehmigung vorliegt, kann diese der Baugenehmigung zugrunde gelegt werden. In der Regel sind Verlängerungsprüfungen (unabhängige Hauptprüfungen) in Anlehnung an die Vorschriften für Fliegende Bauten zu fordern und durchzuführen.
Häufig stellen Betreiber an den TÜV NORD die Frage, ob ihre baulichen Anlagen als Fliegende Bauten einzustufen sind. Als Orientierungshilfe bieten wir eine Übersicht, welche Anlagen nicht als Fliegende Bauten gelten:
- Baustelleneinrichtungen
- Baugerüste
- Zelte, die dem Wohnen dienen Zelthallen, die einer ortsgebundenen Nutzung dienen. Dient das Zelt einer ortsgebundenen Nutzung und wird damit als Ersatz für ein ortsgebundenes Bauwerk verwendet, ist es kein Fliegender Bau und bedarf einer Baugenehmigung durch die untere Bauaufsichtsbehörde
- Wohnmobile
- Bungee-Jumping
- Temporäre Antennenmasten: Wenn temporäre Antennenmasten nicht nur vorübergehend an einem Ort (max. Einsatzzeit 1,5 bis 2 Jahre) aufgestellt und wieder abgebaut werden (z. B. durch endgültige Anlagen später ersetzt werden sollen), gelten sie nicht mehr als Fliegende Bauten
- die in Freizeitparks aufgestellten Anlagen: Sie unterliegen § 51 Musterbauordnung - MBO - Sonderbauten
Genehmigungsfreie Fliegende Bauten
Für die folgenden Fliegenden Bauten benötigen die Betreiber keine Ausführungsgenehmigung:
- Fliegende Bauten bis 5 Meter Höhe, die nicht dazu bestimmt sind, von Besucherinnen und Besuchern betreten zu werden (z.B. Schießgeschäfte, Losbuden, Verkaufswagen)
- Zelte, die Fliegende Bauten sind, mit einer Grundfläche bis zu 75 m²
- Fliegende Bauten bis 5 Meter Höhe, die für Kinder betrieben werden und eine Geschwindigkeit von höchstens 1 m/s haben
- Bühnen, die Fliegende Bauten sind, einschließlich Überdachungen und sonstiger Aufbauten, bis 5 m Höhe, mit einer Grundfläche bis 100 m² und einer Fußbodenhöhe bis 1,50 Meter
Die genehmigungsfreien Fliegenden Bauten müssen aber dem öffentlichen Baurecht entsprechen.
Weitere Informationen für Fahrgeschäfte
Die Fachkommission „Bauaufsicht” der ARGEBAU hat 1999 beschlossen, dass bei älteren Fahrgeschäften mit dynamisch hoch beanspruchten Teilen eine Sonderprüfung erforderlich ist. Die Prüfung ist erstmals 12 Jahre nach Inbetriebnahme und danach im Abstand von sechs Jahren (bei Schienenbahnen im Abstand von vier Jahren) durchzuführen. Sie besteht aus Sonderuntersuchungen mit Materialprüfungen der Teile im ausgebauten Zustand. Die Sonderprüfung ist bei diesen älteren Fahrgeschäften Voraussetzung für die Verlängerung der Ausführungsgenehmigung.
Auf der Grundlage neuer Windzonen in Deutschland sind die sogenannten Windlasten in den statischen Berechnungen für Fliegende Bauten nicht mehr für ganz Deutschland anwendbar. Der Arbeitskreis Fliegende Bauten hat daher im Jahr 2007 folgende Regelungen beschlossen: Für Fliegende Bauten, die in Windlastzone 1 und 2 oder nicht in Küstenregionen aufgestellt werden, gibt es keine Änderung. Für Fliegende Bauten, die in Küstenregionen in Windlastzone 3 und 4 aufgebaut werden, sind folgende Sondermaßnahmen nach Absprache mit den örtlichen Bauordnungsämtern zu treffen:
- Ergänzende statische Nachweise
- Konstruktionsverstärkungen
- Teilabbau
- Zuverlässige Wetterprognosen
- Windgeschützte Aufstellorte
Fliegende Bauten, die eine uneingeschränkte Genehmigung für alle vier Windzonen erhalten möchten, müssen einen statischen Nachweis ihrer Sicherheit bei verschiedenen Windlasten erbringen.
Zeltartige Vorbauten an Fahrzeugen
In Übereinstimmung mit der 88. Sitzung des Arbeitskreises Fliegende Bauten der Fachkommission Bauaufsicht der Bauministerkonferenz, wird folgende Auffassung vertreten:
Die Informationen gelten für zeltartige Konstruktionen, die besonders bei Motorsportveranstaltungen planmäßig an Fahrzeugen wie z. B. LKW oder Anhänger angebaut werden. Sie dienen als Lager, Werkstattraum, aber auch allgemein zum Aufenthalt von Personen und sind zum Teil auch für Besucher zugänglich.
Zelte und Fahrzeug (LKW oder Anhänger) bilden zusammen eine Einheit und erfüllen somit die Definition des §76 Abs. 1 Satz 1 MBO für einen Fliegenden Bau.
Ist eine Zeltkonstruktion an ein Fahrzeug, z. B. LKW oder Anhänger angebaut und bildet sie mit diesem zusammen eine bauliche Anlage und einen Fliegenden Bau, so ergibt sich die für den Freistellungstatbestand des § 76 Abs. 2 Nr. 4 MBO die maßgebliche Fläche aus der Addition der Flächen von Zelt und Fahrzeug. Es ist keine Ausführungsgenehmigung erforderlich bei einer Grundfläche von bis zu 75 m2 (§ 76 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 MBO).
Für die hier vorliegenden Konstruktionen (Zelt an Fahrzeug) darf ein reduzierter Böengeschwindigkeitsdruck nach Abschnitt 7.4.2.2 DIN EN 13782 von 0,30 kN/m2 „für Zelte mit einer Breite von kleiner oder gleich 10 m“ angewendet werden, wenn die Breite von Zelt und Fahrzeug zusammen nicht mehr als 10 m beträgt.
Aufblasbare zeltartige Vorbauten, die unter Abstützung auf die Erde bei temporären Motorsportveranstaltungen o. ä. planmäßig an LKW angebaut werden, sind ebenfalls im bauordnungsrechtlichen Sinne Fliegende Bauten
Begutachtung von Fahrzeugen für Brauchtumsveranstaltungen
Für den Einsatz von Fahrzeugen bei Brauchtumsveranstaltungen, wie z.B. Schützen oder Karnevalsumzügen, können unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmegenehmigungen von der StVZO, der StVO und der Fahrerlaubnis-Verordnung erteilt werden. So ist es beispielsweise möglich, ausnahmsweise Personen sitzend oder stehend auf der Ladefläche zu befördern und Zugfahrzeuge mit Anhängern mit den Fahrerlaubnisklassen 5 bzw. L oder T zu fahren.
Werden für die Teilnahme an Brauchtumsveranstaltungen Fahrzeuge ohne Betriebserlaubnis eingesetzt oder werden Fahrzeuge für die Teilnahme wesentlich verändert, ist vor Erteilung der Ausnahmegenehmigung eine Begutachtung durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen (aaS) einer Technischen Prüfstelle erforderlich.
Der Begutachtungsumfang und die technischen Anforderungen an die Fahrzeuge sind im „Merkblatt über die Ausrüstung und den Betrieb von Fahrzeugen und Fahrzeugkombinationen für den Einsatz bei Brauchtumsveranstaltungen“ festgelegt.
So gibt es z.B. folgende Vorgaben für die Beförderung von Personen:
- Stehflächen müssen sicher und rutschfest sein.
- Es werden Haltevorrichtungen und Geländer benötigt. Geländer müssen bei Mitnahme stehender Personen mindestens einen Meter, bei sitzenden Personen oder Kindern mindestens 80 cm hoch sein.
- Sitzbänke, Tische und andere Auf- und Einbauten müssen mit dem Fahrzeug ausreichend fest verbunden sein.
- Es sind feste und trittsichere Ein- u Ausstiege erforderlich, die in Fahrtrichtung gesehen möglichst hinten angeordnet sein sollten, sich aber keinesfalls zwischen zwei miteinander verbundenen Fahrzeugen befinden dürfen.
- Bei Beförderung stehender Personen beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit 6 km/h, bei sitzenden 25 km/h.
- Kinder dürfen auf Ladeflächen nur unter Aufsicht eines Erwachsenen mitgenommen werden.
Weitere Einzelheiten zu den technischen Anforderungen und dem Begutachtungs- /Ausnahmeverfahren erhalten Sie von Ihrem TÜV-Sachverständigen vor Ort oder über unsere kostenlose Hotline 0800 80 70 60 0 oder über diesen Link.
Kontakt
Am TÜV 1, 30519 Hannover
Tel.: +49 511 998-61479
Fax: +49 511 998-61487
Große Bahnstraße 31, 22525 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 8557 1646
Fax: +49 40 8557-69-8834
Am TÜV 1, 45307 Essen
Tel.: +49 201 825-2791
Fax: +49 201 825-2676